Honig aus ökologischer Bienenhaltung
Bi Bi Bio . . .
Als Imker werde ich immer wieder von meinen Kunden angesprochen, ob es sich denn bei meinem Honig in den schönen Gläsern auch um Bio-Honig handelt.
Auf diese relativ einfache Frage kann ich nicht mehr nur mit "ja" oder "nein" antworten, sondern beginne meine episch lange Antwort zunächst mit einer Klarstellung:
Der Begriff „Bio-Honig“ ist eigentlich nicht richtig, denn es ist mir persönlich noch nicht gelungen meine Bienenladies zu kontrollieren, da sie auf einer Fläche von 50 Quadratkilometern Nektar suchen.
Ich spreche daher, lieber von „Honig aus ökologischer Bienenhaltung“ !
Und wer heute mit einer Bio-Imkerei einigermaßen wirtschaftlich arbeiten möchte, muss einiges beachten bzw. ettliche Völker bewirtschaften. Der Preis für ökologisch geimkerten Honig sollte dann auch um mind. 2,-- € pro Kilo teurer sein als konventioneller Honig, denn nur so kann ich den anfallenden Mehraufwand für Biozucker - der witziger weise oftmals aus Thailand stammt, die Zertifizierungskosten und das mehr an administrativen Arbeiten decken.
Der Bio-Konsument setzt natürlich diverse Untersuchungen von Bioprodukten voraus. Honig wird allerdings nicht grundsätzlich vom "Bio-Prüfer" nach Rückständen untersucht, sondern in der Regel erst dann, wenn Vorfälle bekannt werden.
"Und ist der Beitrag nicht beglichen, wird das BIO weggestrichen". Ein Schelm der böses denkt!
Beim Honig im DIB Einheitsglas ist es nicht besser, denn beim DIB** geht es in der Hauptsache um die Sicherung und Verbreitung der Wortmarke "Echter Deutscher Honig" im Einheitsglas. Nebenbei ist „Das Einheitsglas“ so in die Jahre gekommen, dass ich darin nicht einmal meine alten Schrauben aufbewahren möchte.
Bei den alljährlichen Honigprüfungen der Landesverbände wird doch allen Ernstes bewertet, ob das Honigetikett auf dem Glas auch genau bzw. gerade oder vielleicht doch etwas schief aufgeklebt ist...
Die "Alt Herren Riege" & ein verstaubter Amtsschimmel lassen grüßen.
Zu den wirklich wichtigen und zeitgemäßen Themen, wie etwa Gentechnik in der Landwirtschaft, bezieht der DIB so gut wie keine Position.
Von einer Interessenvertretung durch den DIB kann — zumindest aus meiner Sicht — keine Rede sein.
Aus der Summe aller Überlegungen investiere ich mein Geld, weder in eine Bio-Zertifizierung noch in DIB Einheitsgläser mit „geradem Aufkleber“, sondern in die Laboruntersuchung des von mir geernteten Bienen-Honig und meine Imkerei betreibe ich zwar nach Bio-Richtlinien, jedoch ohne Zertifizierung.