Holunder vermehren

Holunderstecklinge-machen
 
Holunder kann man selbst recht einfach vermehren, in dem im Winter aus den einjährigen Trieben bleistiftlange, blattlose Stecklinge – sogenanntes Steckholz– mit je einem Knospenpaar am oberen und unteren Ende, abgeschnitten werden. Dieses Steckholz wird  an frostfreien Tagen etwa zu drei Vierteln seiner Länge in lockere nährstoffreiche Erde gesteckt. Im Lauf des Frühjahrs bilden die Stecklinge Wurzeln und treiben neu aus. Das Entspitzen des neuen Austriebs bis zum Johannistag (24. Juni) fördert die Verzweigung, so dass bereits nach einem Jahr junge, vier- bis sechstriebige Sträucher mit rund 30 bis 50 Zentimetern Trieblänge entstehen.

Für einen hohen Fruchtertrag muss der Holunder regelmäßig geschnitten werden. Die Pflanze bildet im ersten Jahr lange, unverzweigte Triebe, an denen im zweiten Jahr zahlreiche kurze Seitentriebe mit Blüten und Früchten entstehen. Man schneidet die abgetragenen Triebe im Herbst nach der Ernte stark zurück und lässt für die Ernte im nächsten Jahr nur zehn bis zwölf kräftige, neue Ruten stehen. Diese Ruten sollten möglichst dicht an der Basis ansetzen, damit sie alle gleichmäßig versorgt werden. Schwach entwickelte oder ungünstig platzierte neue Ruten können Sie bereits im Lauf des Frühlings entfernen.
 
Im Obstbau wird der Holunder nicht als Strauch erzogen, sondern als einstämmiges kleines Bäumchen. Die Krone verzweigt sich in etwa einem Meter Höhe. Diese Erziehungsform hat den Vorteil, dass die einzelnen Pflanzen nicht zu viel Raum beanspruchen und der Wurzelbereich sich gut pflegen lässt. Man kann solche Stämmchen leicht selber ziehen, indem man im Winter unbewurzelte, gut einen Meter lange Triebe wie Steckholz in die Erde steckt. Im Lauf des Frühlings werden dann alle Triebe, die unterhalb des gewünschten Kronenansatzes austreiben, rigoros entfernt. Die jungen Austriebe am oberen Ende des Steckens kürzt man bis zum Johannistag ein, damit sie sich verzweigen.

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Gast

Kann man jetzt auch noch Stecklinge schneiden und stecken?

Gast

Interessant!

Gast

Klasse, die langen Steckhölzer hab ich noch nicht gekannt

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Gast

Eine der wenigen klaren, eindeutigen und treffenden Erklärungen zur Steckholzvermehrung!

Gast

gute erklärung

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