
Olivenöl ist ein aus dem Fruchtfleisch bzw. aus dem Kern der Oliven gepresstes Pflanzenöl. Die Farbtöne eines Olivenöles variieren von grün bis goldgelb und im ungefilterten Zustand kann es auch trüb sein. Die Färbung wird durch die in den Oliven enthaltenen Substanzen bestimmt. Die Fettsäurezusammensetzung gilt als sehr positiv und wird nur von der des Rapsöls übertroffen. Olivenöl ist trotz seines relativ geringen Anteils an den für den Menschen essentiellen mehrfach ungesättigten Fettsäuren als besonders gesund zu bewerten. Kaltgepresstes Olivenöl setzt sich aus 77% einfach ungesättigten, 9% mehrfach ungesättigten und 14% gesättigten Fettsäuren zusammen. Es fördert nachweislich den Kreislauf, den Verdauungsapparat, die Haut und den Knochenbau.
Über die gesundheitlichen Aspekte hinaus sind die Spitzenköche und Gourmets, die den Ruf edler Olivenöle in aller Welt verbreiten. Sie kommen ohne die grüngoldene Würze nicht mehr aus.
Voraussetzung: Es muss ein Topprodukt sein. "Ein wirklich gutes Olivenöl ist nicht billig. Wer es nur im Salat verwendet, hat wenig begriffen! Vielmehr verleiht es verschiedensten Saucen Tiefe und würzt Gemüse-, Fisch- und Fleischgerichte ebenso, wie einen raffinierten Pasta-Gang. Zudem eignet es sich auch für Brat-, Koch- und Frittierprozesse. Seiner Verwendung sind kaum Grenzen gesetzt. Auch weil es den Eigengeschmack edler Produkte unterstreicht und fördert und mittelmässiges verbessern kann."
Olivenöl ist ein wesentliches Element der Mittelmeerküche, wo es als Allzweckfett eingesetzt wird. Durch seinen hohen Rauchpunkt (natives Olivenöl 190°C, raffiniertes Olivenöl 220°C) ist es besonders gut zum Braten und Frittieren geeignet, wie es zum Beispiel in der italienischen und in der spanischen Küche schon immer gehandhabt wird.
Hierzulande herrscht allerdings immer noch große Unsicherheit, ob man hochwertiges Olivenöl auch zum Braten, Dünsten und Schmoren verwenden kann oder nicht.
Nun, man kann nicht nur, man soll sogar!
Ehe man allerdings das Olivenöl in die Pfanne gibt, sollte man diese gut erhitzen. Dann erst das Olivenöl hineingeben, auf bis max. 180°C erhitzen und dann das Bratgut hineinlegen. Während des Bratens kein kaltes Olivenöl zugeben, sonst wird das Bratgut trocken. Das Olivenöl nie in einer geschlossenen Pfanne erhitzen, es kann sich dabei entzünden. Ein paar Tropfen Olivenöl nach dem Kochen in eine Sauce gegeben, veredeln das Aroma. Köstliche Gemüsesaucen lassen sich zubereiten, indem man fein gewürfeltes Gemüse kurz in Olivenöl anbrät, dann einen Schuss Weißwein und Gemüsebrühe hinzugibt und das Gemüse darin weiterdünstet, bis es gar ist. Olivenöl, das man für Salatsaucen nimmt, sollte Zimmertemperatur haben, da es dann sein Aroma am besten entfaltet und sich außerdem auch am schnellsten mit den anderen Zutaten verbindet. Nudeln kleben nicht zusammen oder am Topfboden fest, wenn Sie einen Eßlöffel Olivenöl in das Kochwasser geben. Die Nudeln erhalten ein besonders feines Aroma, wenn nach dem Abgießen ein weiterer Eßlöffel Olivenöl hinzufüg wird. Olivenöl sparsam verwenden. Immer erst ganz kurz vor dem Servieren das Öl über die Salate / die Gerichte geben. Sie können den Geschmack abschwächen, indem Sie das Olivenöl mit herkömmlichem Pflanzenöl (zum Beispiel Sonnenblumenöl) mischen. Bei manchen Sorten ist der Olivenölgeschmack ein wenig zu intensiv. Was im Salat lecker schmeckt kann beim Braten ein unangenehmes Aroma entwickeln. Olivenöl, das im Kühlschrank aufbewahrt wird, flockt bei niedrigen Temperaturen naturgemäß aus. Das bedeutet keine Qualitätsminderung des Öls, sondern ist vielmehr ein Zeichen seiner Naturbelassenheit. Auf Zimmertemperatur erwärmt, lösen sich die Flocken rasch wieder auf.
Geschichte des Olivenbaums
Der Ölbaum ist seit rund 7000 Jahren bekannt. Damit gehört er unbestritten zu einer der ältesten und gleichzeitig interessantesten Kulturpflanzen. Die kulturelle Entwicklung der Menschen steht in engem Zusammenhang mit ihm. Er gilt als jener Baum, der die Gottesnähe und Gottes Weisheit in sich birgt, warum man ihn im Süden oft in der Nähe von Kirchen pflanzte. Noch heute wird er vielerorts als Lebensbaum verehrt und die Berber, Griechen und Römer pflanzten Olivenbäume zu Ehren der Verstorbenen. Ein Olivenbaum (Olea europea) kann bis zu 2000 Jahre alt werden.
Olivenöl ist leicht verdaulich
Hochwertiges Olivenöl ist aufgrund seiner Zusammensetzung besonders leicht emulgierbar und dadurch auch von der menschlichen Verdauung leicht aufzuspalten. Es wird vom Körper fast vollständig ausgenutzt. Olivenöl ist ebenso ein hervorragendes Mittel zur Anregung des Gallenflusses. Allen Personen mit Magenproblemen ist es besonders zu empfehlen.
Olivenöl verhindert das Altern und Krebs
Wenn menschlichen Zellen Olivenöl zugeführt wird, macht es die Zellmembran stabiler und weniger anfällig gegen die Zerstörung durch "Freie Radikale". Olivenöl wirkt dabei als natürliches Antioxidant. Das sich Olivenöl positiv gegen Krebs auswirkt, zeigen Untersuchungen über die Krebssterblichkeit in Nord- und Westeuropa. Im Norden ist die Krebshäufigkeit generell höher als in den Mittelmeerländern. Verschiedene epidemiologische Studien deuten darauf hin, daß der regelmäßige Verzehr von Olivenöl negativ mit verschiedenen Krebserkrankungen korreliert.
Qualität von Olivenöl
Je näher das Öl der ursprünglichen Frucht kommt, desto höher ist die Konzentration an Herz schützenden chemischen Stoffen. Diejenigen mit den meisten Wirkstoffen sind Olivenöle mit der Bezeichnung extra vergine bzw. nativ extra. Solche Öle sind immer kaltgepresst und unraffiniert. Hochwertige Olivenöle haben einen entsprechenden Preis, und der Kauf von gutem Olivenöl ist immer Vertrauenssache.
Die Bezeichnungen "Extra Vergine" (italienisch), "Virgen Extra" (spanisch) oder "Extra Virgem" (portugiesisch) entsprechen dem deutschen "Nativen Olivenöl Extra" und sind eine Qualitätskennzeichnung für Olivenöl. In Europa wird Olivenöl in Güteklassen eingeteilt. Die europäische Verordnung EWG Nr. 136/66 unterscheidet neun Kategorien für Olivenöl. In diesen werden die Qualitätsbezeichnungen festgelegt, unter denen Olivenöl verkauft werden darf.